20.5.2025
Unternehmen

Beep… boop… System overload… 🤖

Beep… boop… System overload… 🤖
2,5 Jahre Generative AI – und nun? Zwischen Hype und Realität.

The hype is real: Seit gut zwei Jahren habe ich das Gefühl, alles dreht sich nur noch um Künstliche Intelligenz. Ein neues Tool hier, ein noch realistischeres Bild da – und mittendrin: die ständige FOMO.

Zugegebenermaßen: Es ist beeindruckend, was GenAI*-Tools heute schon leisten. Die ersten Gehversuche mit überbordender Kreativität (7 Finger, ungerade Anzahl Gliedmaßen, seltsame Proportionen) bringen mich inzwischen eher zum Schmunzeln. Mittlerweile lassen sich viele Tools sinnvoll in unsere Workflows integrieren, um Konzepte zu visualisieren oder redundante Aufgaben zu beschleunigen.

*Generative AI (GenAI) bezeichnet KI-Systeme, die Inhalte wie Text, Bild, Audio oder Video erzeugen.

Aber ist KI der heilige Gral für jedes Projekt?

Lass uns mal sehen...

Ein Fisch bei der Gartenarbeit? Kein Problem! (siehe Headerbild)

Völlig abgespacte Fantasiewelten? Easy!

Illustration generiert mit DALL·E 3 (OpenAI), Mai 2025.

Das Hightech-Produkt eines innovativen Unternehmens detailgenau darstellen? Error…

KI ist mächtig – aber nicht allmächtig

Sie bringt Effizienz in redundante Aufgaben, macht kreative Werkzeuge breiter zugänglich und lässt Content im Handumdrehen entstehen. Doch gerade im professionellen Kontext stößt KI an ihre Grenzen.

Was sie (noch) nicht kann:

  • Emotion: Echte Verbindung und Vertrauen erfordert menschliche Intelligenz.
  • Präzision: Produkte oder Prozesse bis ins Detail exakt abzubilden, ist derzeit kaum möglich.
  • Individualität: KI kombiniert neu – aber sie erfindet nichts wirklich Neues.

Technisch gesehen berechnet GenAI, was statistisch am wahrscheinlichsten passt, basierend auf bestehenden Trainingsdaten. Das bedeutet: Durchschnitt statt Originalität. Wiederholung statt Relevanz.

Und wenn wir nur noch KI-Inhalte verwenden, entsteht genau das: immer.wieder.dasselbe.

Die Herausforderungen – oder: Elfen im Metal-Video

Der Ressourcenaufwand ist hoch, neue Tools erscheinen im Wochentakt, Lizenzfragen sind oft unklar. Die Nutzung kostet Zeit, Geld (in Form von Credits) – und manchmal auch die Kontrolle über den Prozess.

Dazu kommen bekannte Probleme wie Bias – etwa stereotype Darstellungen in Bildern. Ich erinnere mich an die Arbeit an einem Musikvideo, bei dem die KI die (männlichen) Bandmitglieder aufgrund der langen Haare als Frauen interpretiert und in elfenhafte Kleider gesteckt hat. Well… not what I asked for.

Und natürlich sogenannte Halluzinationen: Inhalte, die sich echt anfühlen, aber schlicht falsch sind.

Deshalb gilt: Nur weil es die KI generiert hat, ist es noch lange nicht richtig.

Unser menschlicher Verstand bleibt das wichtigste Korrektiv – vor und nach dem Klick auf „Veröffentlichen“.

Hast du selbst schon mal eine Halluzination oder ein schräges KI-Erlebnis erlebt? Schreib mir gern – ich freue mich auf deine Geschichte!